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Ordensschulen in Österreich im Aufwind

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 19.10.2018, 22:02 Uhr
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Wien [ENA] Das eigentlich sehr gute Schulsystem in Österreich unterliegt großen Veränderungen. Als massives Einwanderungsland sind öffentliche Schulen zunehmend gefordert die schwierige Integration zu leisten für Kinder mit extrem unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen background. Klassen mit einer Mehrheit nicht deutschsprachiger Kinder sind durchaus keine Seltenheit in Wien.

Zwar ist das österreichische Schulsystem eines der teuersten in Europa, aber der Erfolg hält nicht immer Schritt mit den enormen Kosten. Jugendliche, die kaum sinnerfassend lesen können verlassen die Schule und sind am Arbeitsmarkt mehr oder weniger nicht zu gebrauchen. In dieser prekären Situation erleben Privatschulen vermehrt Zulauf, obwohl sie relativ teuer sind im Gegensatz zu öffentlichen, die in Österreich kostenlos sind. Die katholischen Ordensschulen haben eine lange Tradition und sind zur Zeit in der "Vereinigung von Ordensschulen" (VOSÖ) zusammengefasst mit immerhin 46 Bildungseinrichtungen. Im einzelnen blicken wir dabei tief in die Geschichte zurück und wir entdecken dabei ganz aussergewöhnliche Ordensgründer- innen.

So waren zum Beispiel "Die Väter des Servitenordens sieben fromme Kaufleute aus Florenz, die als Laienbrüder besonders Maria verehrten und nachdem sie Geschäft und Familie verlassen hatten, gründeten sie 1233 den "Ordo Servorum Mariae" Aber auch andere, sehr alte und geschichtsträchtige Orden, die auch Schulen gegründet haben, existieren in Österreich. So die Congregatio Jesu, Franziskanerinnen, Marianisten, Redemtoristen, Schwestern vom Göttlichen Heiland und andere. Wenn man nun die VOSÖ fragt, welchen Weg sie geht und was sie will, so ist sicherlich die "Sicherung des Fortbestandes der Ordensschulen" von Bedeutung. Aber auch die "Wahrung der pädagogischen Tradition und der ordensspezifischen Spiritualität der einzelnen Schulen."

Gewissermaßen leben sowohl Ordensschulen als auch öffentliche Schulen heute in Zeiten der Säkularisierung und Globalisierung in einem enormen Spannungsfeld. Die einen müssen die Integration von diversen Kulturen bewältigen und die anderen die hochgesteckten geistigen Ansprüche mit der Realität und den menschlichen Schwächen in Einklang bringen. Man kann nur hoffen, dass Kinder in diesem Spannungsverhältnis nicht aufgerieben werden.

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