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Zu faul zum Arbeiten?

Verantwortlicher Autor: Herbert Reis Aachen, 26.06.2019, 21:39 Uhr
Presse-Ressort von: m.e. Herbert Reis Bericht 10037x gelesen

Aachen [ENA] Ausbildungsbetriebe in der Industrie und Handwerk in Deutschland machten in den letzten Jahren die Erfahrung, dass sich die Generationen X und Y stark in ihrem Verhalten und ihren Wertvorstellungen unterschieden. Dementsprechend war die Akquise von Bewerbern, die Mitarbeitermotivation und das langfristige Halten von Mitarbeitern in den letzten zwanzig Jahren einem Wandel unterworfen.

Während die Generation X als ehrgeizig, ambitioniert und materialistisch, aber auch skeptisch und zurückhaltend galt, wurde mit der Generation Y vieles anders. Technologieaffin, ichbezogen und oft weniger verbunden mit ihrem Arbeitgeber, aber auch positiver, teamfähiger und idealistischer, krempelte die Generation Y den Arbeitsmarkt um. Nun rüstet sich die Generation Z für das Berufsleben. Und schafft wiederum Veränderungen – aber auch neue Möglichkeiten? Fakt ist: Die Verbindung zwischen Berufs- und Privatleben wird den Jugendlichen immer wichtiger.

Die Generation Z bringt gänzlich andere Voraussetzungen mit in die Arbeitswelt. Schon von Kindesbeinen an sind diese jungen Menschen gewohnt, eine Flut von digitalen Informationen zu verarbeiten. Virtuelle Kontakte werden oft gleichwertig oder höher zu persönlichen Kontakten gepflegt. Die Gefahr dabei ist, dass es keine klare Abgrenzung zwischen realer und virtueller Welt mehr gibt . Beide Welten verschmelzen zu einer. Die sozialen Netzwerke, WhatsApp, Blogs und Foren werden in das tägliche Leben mit eingebunden und über das Smartphone sind sie jederzeit allgegenwärtig. Handy und Notebook, Facebook und Instagram gehören zum Leben dazu. Inhalte werden im Netz geteilt, Informationen, ohne Prüfung auf deren Richtigkeit, aus dem Netz bezogen.

Die digitale Technik wird als selbstverständliche Erweiterung der eigenen Person und der eigenen Möglichkeiten wahrgenommen. Die Generation Z ist geprägt durch andere Erwartungen, eine andere Weltansicht und andere Wertemuster. Sie wuchs in einem Kontext auf, wie keine Generation zuvor. Die Kinder standen immer im Mittelpunkt, wurden in Entscheidungen der Erwachsenen mit einbezogen, motiviert, gelobt. Das Selbstbewusstsein wurde gefördert. Diese Erwartungen spiegeln sich auch auf dem Bewerbermarkt wieder. Die Generation Z will unabhängig sein. Sie geht neugierig und offen, unter Nutzung aller technischen Möglichkeiten, auf ihr Arbeitsleben zu und strebt nach einem optimalen Mix aus Arbeitsleben und Freizeit.

Aber gleichzeitig verliert der Arbeitgeber an Stellenwert, was er – dank Darwiportunismus – aber teilweise selbst mit zu verantworten hat. Das soll nicht bedeuten, dass die neue Generation weniger Leistungswillen zeigt. Sie muss nur anders motiviert werden. Der Generation Z ist nicht die Höhe des Gehaltes und der mit der Arbeitsstelle verbundene Status wichtig. Stattdessen stehen Selbstverwirklichung, Spaß am Beruf, gutes Arbeitsklima und passendes Arbeitsumfeld im Vordergrund. Dieses Umdenken der Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe ist jetzt zwingend erforderlich.

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